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Die Geschichte des Malinois - Vorwort von Volker Riedel

Herr Volker Riedel war lange Jahre Hauptzuchtwart des DMC und gilt als einer der ganz großen Kenner der Rasse Malinois.

Vorwort:
Er ist in aller Munde. Er eilt von Sieg zu Sieg. Man kann ihn im deutschen Gebrauchshundwesen nicht mehr wegdenken. Er ist kerngesund, leistungsfähig wie kein Zweiter, von überschäumendem Temperament, von stetiger Arbeitsfreude erfüllt, liebt Herrn und Familie und ist ein Diener der Gesellschaft. Monsieur 100.000 Volt, « Der Malinois ». Wir kennen ihn mittlerweile alle in Deutschland und wer einmal an ihn sein Herz verliert, der will nichts Anderes mehr. Wir wissen, er ist kaum noch auf einem Wettkampf zu schlagen, überall ist er als Diensthund tätig und sorgt für unsere Sicherheit. Er ist der Liebling der Familie. Aber warum ist er so? Wo kommt er genau her? Ja, aus Belgien, das ist klar.

 

Aber warum lief bei ihm anscheinend so vieles anders, als bei den anderen Gebrauchshundrassen? Wie ist seine Historie, seine Geschichte?

 

Dieses Wissen, in Belgien und Frankreich viel weiter verbreitet, fehlt uns in Deutschland fast zur Gänze, außer einigen Wenigen, die aber ihr Wissen oft für sich behalten. Es ist an der Zeit, dies zu ändern.

 

Deshalb hier meine kleine Abhandlung mit dem Ziel, dieses Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das hier natürlich mein Herz mitschlägt, (man wird es merken), möge der verehrte Leser mir nachsehen. Ich kann nicht anders. Aber trotzdem entspricht alles der Wahrheit und ist zu 100% nachvollziehbar. Hier stehen Fakten. Folgen Sie mir, es ist spannend.



Einführung:
Die Mode ist schön und wird hässlich. Die Kunst ist hässlich und wird schön, hat Coco Chanel gesagt. Die belgischen Schäferhunde hatten die Chance, nicht wirklich in Mode zu kommen. Die Chance? Ja, denn die heftigsten Leidenschaften waren auch oft die kürzesten, die Bewunderten des heutigen Tages sind morgen die Vergessenen. Das übertrage man ruhig auf die Hunderassen.

 

Im Gegensatz zur Mode, Launen und anderen indirekten Anstößen gibt es sichere Werte. Die Wahren. Die belgischen Schäferhunde gehören zu ihnen. Und unter denen besitzt der Malinois einen Platz von immer größerer Bedeutung. Über lange Zeit durch seine langhaarigen bekannteren Verwandten in den Schatten gestellt, ist er der „Arme" der Rasse gewesen. Jedoch seit einigen Jahren haben ihn seine Robustheit, seine unaufdringliche Schönheit, sein phantastischer Arbeitswille aus dem Schlaf erweckt, indem er selbst den eleganten Groenendael und Tervueren überholte.

 

In Zukunft ist der Malinois wesentlich stärker vertreten als die langhaarigen Varietäten. Diese zahlenmäßig stärkere Präsenz hat folglich zu einem größeren öffentlichen Bekanntheitsgrad geführt. Der Malinois ist der Hund der 90er Jahre. Und wahrscheinlich des Jahres 2000.

 

Die wirklichen Malinois - Liebhaber sind sich bewusst, das diese Bekanntheit zweischneidig ist. Jede Rasse, die zahlreich auftritt, verliert mit der Zeit die durch jahrelange Selektion erworbenen Qualitäten. Glücklicherweise hat sich der Wert des Malinois durch bedingungslose Selektion und strenge Kriterien als Gebrauchshund eindrucksvoll verteidigt. Seit seiner Züchtung hat er sich mit seinem ausgeprägten Arbeitswillen ausgezeichnet. Heute zeigen das die Siege im Ring, der Campagne, des Schutzhundsports, oder in der Agility, die zu einem beachtlichen Ansehen für die Gesamtheit der belgischen Schäferhunde geführt haben. Man kann fast sagen, das es genügt, einen Malinois für einen Sport zu interessieren, um dann im Wettbewerb den Sieg zu erringen.

 

Diese sehr bedeutenden und von Jahr zu Jahr bekannteren Ergebnisse lassen die Rasse als ein Arbeitswerkzeug erscheinen, das von einer professionellen Gruppe von Ausbildern bevorzugt wird. Außer einigen Anhängern, die auch weniger ausgeprägte Hunde bevorzugen, wählen die meisten Spitzensportler in Europa den Malinois als Partner. Schließlich hat diese Rasse ihre internationale Glaubwürdigkeit gewonnen, indem sie für die Behörden eine unersetzliche Hilfe wurde. Polizei, alle Abteilungen der Armee, Zoll, überall setzt sie sich durch und ersetzt immer mehr den deutschen Schäferhund.

 

Selbst in den Aufgaben der Dressur, wo sie lange Zeit Schwächen zeigte ( nicht durch Mangel an Ausstrahlung sondern durch überempfindliche Nerven) erlangt sie heute höchstes Niveau. Ohne die Opfer der Erdbeben zu vergessen, die durch die Malinois gerettet wurden, darunter die berühmte „Pia", nur um sie zu nennen. Diese Fähigkeiten an Intelligenz, Anpassung, Sportlichkeit sind überall beim Malinois vorhanden.

 

Jedoch besitzt der Malinois in den Augen seiner Liebhaber noch wichtigere Tugenden. Ich spreche von seinen phantastischen Fähigkeiten als Gefährte, als Freund. Nimm einen Malinois in dein Leben, das bedeutet mehr, als sich einen Wächter, Arbeiter oder Sporthund zu holen. Das bedeutet die Erwerbung eines wahren Begleithundes, der, wenn er auch auf allen Gebieten der Dressur und Ausstellung glänzt, nur eine Leidenschaft verwirklicht, nämlich bei seinem Herrn zu leben.

 

Heutige zahlreiche Malinoisbesitzer kommen aus unterschiedlichen Gründen auf diesen Hund. Die meisten haben ihn auf Grund seiner Gebrauchshundfähigkeiten gewählt, aber sie besaßen schon andere Hunde. Nun haben sie ihren Hund.( Rasse). Weil er sich unabhängig von seinen langhaarigen Verwandten entwickelte (da er unvergleichliche Arbeitsfähigkeiten sein Eigen nennt), weil er allein den Geist und das Phänomen einer „Jahrhundertzüchtung" verwirklicht, weil er der bedingungslose Gefährte ist, für alle diese und tausend mehr Gründe verdient er und seine ganze Rasse unsere Bewunderung und unsere Achtung.
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